Der Gesellschaft und der Freimaurerei geht es nicht eben gut. Kein Wunder, denn beides hängt zusammen: Die Freimaurerei, so heißt es immer wieder, sei ein Spiegel der Gesellschaft. Ein Satz, den ich, nebenbei bemerkt, nicht gerne höre, denn wir Freimaurer bilden uns ein, Vorbilder sein zu wollen. Dann müssen wir das auch versuchen zu sein und nicht, wenn uns dies misslingt, uns hinter einem wie auch immer gedachten Durchschnitt der Gesellschaft verbergen.
Wie auch immer, die Freimaurerei ächzt unter ihren Idealen, ihren Häusern, ihrem Mitgliederschwund, ihren Traditionen, der mangelnden gesellschaftlichen Achtung, den medial inflationär verbreiteten Verschwörungserzählungen, ihrer Zersplitterung und Uneinigkeit und ihrer Mitgliederstruktur. In ähnlichen Phasen war sie in ihrer Geschichte immer wieder einmal. Jedes Mal ist es der Freimaurerei gelungen, sich zu restaurieren, Lasten abzuschütteln, nicht unbedingt Dinge neu zu erfinden, aber doch Bekanntes neu zu fügen.
Was Freimaurerei zunächst einmal benötigt, ist eine seriöse Plattform, auf der man sich der Öffentlichkeit und interessierten Menschen allerlei Geschlechts, so müsste es heute richtigerweise heißen, präsentieren kann und auf der man öffentlich wie intern miteinander ins Gespräch kommt. Gerade in diesen Zeiten ist es notwendig, dass Freimaurer eben nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern Öffentlichkeit und Position beziehen. Sonst werden sie es eines Tages nicht mehr können. Insofern ist es für mich gänzlich unverständlich, wenn Freimaurer sich selbst ihrer Möglichkeiten berauben und im Gegenteil empfehlen, auch die Öffentlichkeitsarbeit angeblich diffuser und nicht näher beschriebener „Gefährdungsszenarien“ einzuschränken. Ich empfinde das als Affront gegenüber den Generationen von Freimaurerinnen und Freimaurern vor uns, die erhebliche Risiken und Gefahren auf sich genommen haben, um mit anderen gemeinsam Demokratie und Menschenrechte zu erkämpfen. Gerade jetzt sehen wir, was eine souveräne Zivilgesellschaft erreichen kann, wenn sie ebendiese Werte in Gefahr sieht; ein Weckruf für Freimaurer, Flagge zu zeigen, statt sich in den Logenmauern zu verstecken.
Es gibt zahlreiche Gruppen in Social Media, aber die bedienen häufig Echokammern und haben mit Diskretion, dem Besitz der Informationen und verantwortungsvollen Umgang mit Daten wenig zu tun. Mit dieser Website wird der Versuch unternommen, eine seriöse Plattform zu schaffen, die alle Spielarten der deutschsprachigen Freimaurerei zusammenbringen kann.
Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich die Plattform in einem außerordentlich frühen Stadium. Einiges existiert nur als Ankündigung, anderes funktioniert, manches bisher nicht richtig. Es wird zwei Ebenen geben, eine öffentliche und eine interne. Auf jeder wird es redaktionelle Beiträge und Ankündigungen der Logen geben, es wird öffentliche und interne Gruppen incl. Diskussionen und privaten Blogs geben, einen Terminkalender mit öffentlichen und eher für die Logen interessanten Terminen. So wird gleichermaßen Öffentlichkeitsarbeit und Dialog möglich sein. Haben Sie Geduld, es wird sich langsam, aber stetig entwickeln. Tragen Sie sich in unseren Newsletter ein, dann bleiben Sie immer auf dem Laufenden, und teilen Sie diese Seite an Brüder, Schwestern, Gäste der Logen, Freunde und Bekannte.
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